Eine Frau ohne Mann...

Wobei, lustig ist das Buch nur phasenweise. Im Mittelpunkt steht Katja Odinokov, Anfang 30, Werbetexterin und verzweifelter Single in New York. Weil sie mit der stetigen Einsamkeit nicht zurecht kommt, beginnt sie eine Psychoanalyse und verliebt sich prompt in den smarten Analytiker Dr. Frank Manne. Der jedoch ist vergeben und nimmt Katja - was sich später natürlich rächt - überhaupt nicht ernst. In Ermangelung anderer Vorschläge versucht Katja es mit dem russischen Immigrantenschriftsteller Boris. Obwohl er sie kühl und schroff behandelt, steigert sie sich in diese unerwiderte Liebe hinein und besucht ihn später sogar zweimal in Paris. Als Frank Manne begreift, dass Katja doch die Richtige für ihn sein könnte, ist es bereits zu spät. Manne verliert zwei Frauen an Boris. Ein Happy End gibt es nicht.
Früher galt der "Fisch ohne Fahrrad" als ziemlich pornografisch, doch für die heutige Zeit ist es eher zurückhaltend. So ändern sich die Zeiten. Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, warum ausgerechnet dieses Buch einen solchen Kultstatus erreicht hat. Wirklich flippig oder frech ist es nicht, zumindest heutzutage nicht mehr. Und eine wirkliche Message lässt sich auch nicht dahinter erkennen. Ja, es gehört dennoch in jede Büchersammlung. Und Zeitverschwendung ist es auch keine.
"Der Fisch ohne Fahrrad" von Elizabeth Dunkel ist 1988 bei Droemer Knaur erschienen, hat 400 Seiten und ist gebraucht bei Amazon für wenige Cent erhältlich.
Upcoming in der langen Reihe der Emanzenliteratur der 80er Jahre: Susanna Kubelkas "Der zweite Frühling der Madame Tulipan".
dezembra - 18. Mai, 20:21