Anne für immer
Heute möchte ich Euch eine ganze Bücherreihe vorstellen, die mich schon mein Leben lang begleitet. Und zwar die Anne-Bücher von Lucy Maud Montgomery. Ich war elf, als ich sie zum ersten Mal aus der Bücherei ausgeliehen habe, und 13, als ich sie zum Geburtstag geschenkt bekam. Seitdem habe ich sie immer wieder gelesen. Und obwohl ich die Handlung mittlerweile wirklich gut kenne, ist es ein liebes Ritual für mich, die Anne-Bücher von Zeit zu Zeit zu lesen.Die ursprüngliche Reihe umfasst sechs Bände: Anne auf Green Gables, in Avonlea, in Kingsport, in Windy Willows, in Four Winds und in Ingleside. Manche erinnern sich vielleicht noch an die Zeichentrickserie aus den 90er Jahren (ich glaube, sie hieß "Anne mit den roten Haaren") oder die Spielfilm-Reihe. Die elfjährige Anne ist ein Waisenkind, das im Jahr 1878 von dem alternden Geschwisterpaar Mathew und Marilla Cuthbert nach Avonlea auf Prince Edward Island in Kanada geholt wird. Ursprünglich wollten die Cuthberts einen Jungen adoptieren, der auf der Farm mithelfen soll, und wollen Anne, einem ersten Impuls zufolge, zurückschicken. Doch das Kind mit den roten Haaren gewinnt innerhalb von wenigen Stunden ihre Zuneigung, und wider aller Pläne entschließen sich Mathew und Marilla, Anne zu behalten.
Die folgenden fünf Bände beschreiben ihren Weg durchs Leben. Denn anders als andere junge Frauen will Anne nicht nur Ehefrau und Mutter sein. Sie geht auf's College, gewinnt Stipendien, unterrichtet, wird sogar Rektorin, setzt sich gegen alle Widrigkeiten durch und gewinnt mit ihrer Herzlichkeit auch ihre Feinde für sich. Später heiratet sie ihre Jugendliebe Gilbert Blythe und bekommt mit ihm sieben Kinder. Eines stirbt bereits als Baby, ihr Sohn Walter fällt im Ersten Weltkrieg. Besonders habe ich mich gefreut, als ich vor einigen Jahren bei Amazon zwei Fortsetzungen von Lucy Maud Montgomery entdeckte, die Annes Tochter Rilla (benannt nach Marilla Cuthbert) in den Mittelpunkt stellen: "Anne & Rilla: Zum ersten Mal verliebt" und "Anne & Rilla: Der Weg ins Glück".
Die Anne-Bücher wurden in 36 Sprachen übersetzt. Außerdem sind die Schauplätze, die Montgomery während des Schreibens inspiriert haben, zu regelrechten Touristenattraktionen geworden. Völlig zurecht, wie ich finde, denn Anne hat Generationen von jungen Mädchen auf dem Weg zum Erwachsenwerden begleitet. Ich würde meine Lieblingsbücher ungern als "Backfischromane" bezeichnen, auch wenn sie viele Merkmale davon aufweisen. Aber hach, wie schön ist es, wenn sich mal alles zum Guten wendet. :)
Die Anne-Bücher gibt es ab drei Euro bei Amazon in verschiedenen Ausgaben, als Hörbücher und DVDS. Ein schönes Geschenk für Mädchen ab zehn Jahren, für alle, die Anne heißen und natürlich jeden anderen, der gerne liest.
dezembra - 16. Okt, 19:34

Nach längerer Zeit schreibe ich heute mal wieder eine Buchbesprechung. Als ich im vergangenen Monat umgezogen bin und deshalb meinen Keller ausgeräumt habe, habe ich meine ehemals heißgeliebte Hardcover-Ausgabe von Federica de Cescos "Feuerfrau" gefunden. Meine Mutter, die an diesem Nachmittag dabei war, und ich waren uns sofort einig: "Ein tolles Buch!" Zumindest glaubten wir, das so in Erinnerung zu haben. Beide hatten wir den Wälzer vor mehr als zehn Jahren verschlungen.
Gestern und heute habe ich Doris Lessings "Das fünfte Kind" verschlungen. Ein dünnes Büchlein mit schwerem Inhalt, das dem Leser den Einstieg leicht macht. Im Mittelpunkt stehen Harriet und David, die beide von einer großen Familie träumen und deshalb rasch hintereinander vier Kinder bekommen. Die Familie ist sehr glücklich mit ihrem Leben, auch wenn es oft turbulent und das große Haus immer voll ist. Doch dann wird Harriet zum fünften Mal schwanger, und diesmal ist alles anders. Schon im Mutterleib scheint Ben Harriet zu bekämpfen, und als er schließlich auf die Welt kommt, muss die Familie sich in einem schmerzhaften Prozess eingestehen, dass Ben nicht ist wie die anderen Kinder... Er ist aggressiv und bösartig, tötet Haustiere, seine Geschwister und die eigenen Eltern fürchten sich vor ihm. Er kann kaum sprechen, frisst rohes Fleisch und bleibt stets nur der Nachahmer normaler menschlicher Gefühle. Ben selbst hingegen scheint kein Mensch zu sein.
Gerade habe ich "Die Totenwäscherin" von Helga Hegewisch ausgelesen. Ein breit angelegter historischer Roman, der fünf Generationen von Frauen bei ihrer Arbeit als Totenkleidnerin und Bestatterin begleitet. Obwohl der Titel den Anschein erweckt, als spiele der Beruf der Totenwäscherin eine übergeordnete Rolle, handelt das Buch selbst eigentlich mehr von der Suche dieser fünf Frauen nach Liebe, Glück und Erfüllung.
Heute morgen habe ich Susanna Kubelkas Buch "Das gesprengte Mieder" zuende gelesen. Es ist, soweit ich das überblicke, ihr bisher einziger Roman mit historischem Bezug und unterscheidet sich von dem, was sie ansonsten bisher vorgelegt hat.
Ja, ich gestehe es. Nachdem ich "Ophelia lernt schwimmen" und "Madame kommt heute später" gelesen habe und Susanna Kubelkas Schreibstil mag, bin ich nun dabei, ihr gesamtes bisheriges literarisches Schaffen zu lesen. Vor zwei Tagen habe ich "Der zweite Frühling der Mimi Tulipan" beendet, und was soll ich sagen: Bei Kubelka weiß man, was man bekommt.
...ist wie ein Fisch ohne Fahrrad. Das ist die Aussage von Elizabeth Dunkels Roman "Fisch ohne Fahrrad". Wie weit es das Buch, das 1988 auf der Höhe der Frauenbewegung veröffentlicht wurde, seit seinem Erscheinen gebracht hat, beweisen die zahlreichen Mottopartys. Noch heute suchen Singles unter dem Motto "Fisch sucht Fahrrad" einen passenden Partner. Vielleicht nicht immer mit Erfolg, dafür aber mit jeder Menge Spaß. :)
Gestern habe ich den Roman "Die Bienenhüterin" von Sue Monk Kidd zuende gelesen. Im Mittelpunkt steht die 14-jährige Lily Owens, die seit dem Tod ihrer Mutter alleine mit ihrem sadistischen Vater auf einer Pfirsichplantage lebt. Lily trägt ein schreckliches Geheimnis mit sich herum: Sie hat damals ihre Mutter erschossen. In verschiedenen Tiefen erzählt Sue Monk Kidd, wie Lily unter ihrer Vergangenheit leidet und zugleich die Liebe ihrer Mutter infrage stellt.